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Unscheinbar und unvezichtbar – die Benenngeschwindigkeit

Die Benenngeschwindigkeit gibt an, wie schnell ein „Etwas“, das du gesehen hast, benannt werden kann. Es geht also um das Sehen, Erkennen und Umsetzen in Sprache.Dieses „Etwas“, das du siehst, erkennst und in Sprache umsetzt, also benennst, kann ein Buchstabe, eine Zahl, eine Farbe oder ein Gegenstand sein. Es ist klar, dass diese Funktion sehr viel mit dem Lesen zu tun hat. Die Benenngeschwindigkeit, die Vorschulkinder aufbringen, ist ein wichtiger Prädiktor für die spätere Leseleistung.Oder andersherum: Bei Untersuchungen in vierten Klassen hat sich gezeigt, dass schwache Leser eine deutlich geringere Benenngeschwindigkeit aufweisen als gute Leser. Vor dem Aussprechen kommt das Erkennen Das hatten wir ja schon: Buchstaben werden leichter erkannt und sicherer im Gedächtnis gespeichert, wenn das abstrakte Zeichen mit Bild und Handlung verknüpft ist. In diese didaktische Schublade gehört auch die Arbeit am Wortschatz. Gerade bei Kindern mit Migrationshintergrund oder aus nur schwach literalisierten Familien kannst du in der Schule wirklich etwas bewirken, wenn du auf diesen Teilbereich didaktische Mühe verwendest. Und auch für Kinder, die ein Wortschatztraining nicht so nötig haben wie ihre …

Vom Entziffern zum echten Lesen

Lesenkönnen ist nicht selbstverständlich – viele Erwachsene können es nicht richtig Es gibt im Handel sehr viel Material für das Üben der Funktionen, die dem „richtigen“ Lesen vorgelagert sind, also für das Entziffern von Wörtern, Sätzen und kurzen Texteinheiten.Doch das ist nicht genug, um eine tragfähige Basis für lebenslanges geläufiges und sicheres Lesen zu bilden.Dafür müssen die Kinder an das sinnverstehende Lesen von altersangemessenen Kinderbüchern herangeführt und dazu befähigt werden.Diejenigen Kinder, die sich zu echten Lesern weiterentwickeln, werden das nicht, wenn sie nur das in der Schule angebotene Übungsmaterial bearbeiten. Wir haben in Deutschland ca. 7,5 Millionen funktionale Analphabeten, das ist jeder 7. Erwachsene. Sie können einzelne Wörter lesen, aber keine zusammenhängenden Texte. Für diese Menschen ist der Alltag eine einzige Herausforderung. Jeder Behördengang wird zum Spießrutenlauf. Alle diese Menschen sind einmal zur Schule gegangen und haben das Lesen „gelernt“. Doch was bedeutet das in der Realität?Genügt es wirklich, einen Leselehrgang nur mit dem Lesefutter zu gestalten, das sich in Fibeln und auf Arbeitsblättern findet?Wir können uns die Sache natürlich leicht machen, indem wir alle, …

Wie heißt der gleich wieder? Buchstaben – unverzichtbare Lesebausteine

Um flott, flüssig und sicher lesen zu können, müssen die abstrakten Zeichen, aus denen wir Wörter, Sätze und Geschichten formen, ganz selbstverständlich und vor allem schnell in Laute umgesetzt werden können.Das alleine macht zwar das Lesen noch nicht aus, aber es ist eine notwendige Voraussetzung, ohne die Lesen nicht möglich ist. Wie sich dann aus einzelnen Buchstaben Silben und Wörter formen, ist ein weiterer Schritt. Aber der erste Schritt ist unverzichtbar. Nun ist es so, dass Kinder die Welt in der Vorschulzeit durch die Auseinandersetzung mit echten Dingen kennen lernen, also einen dreidimensionalen, direkten Zugang haben zu allem, was sie umgibt. Was bedeutet das nun konkret?