Wie können Kinder im Alltag "ganz nebenbei" und ohne eigene Kurse gefördert werden? Tipps dazu bekommen Sie auf dieser Seite.
Die Fragen der Kinder
Kinder sind zunächst einmal von Natur aus neugierig. Sie wollen die Welt erklärt haben und fragen die Erwachsenen: Nach den Namen der Dinge, die uns umgeben, nach Ursachen und Zusammenhängen. In der Schule sind diejenigen Kinder von Anfang an im Vorteil, die zu Hause Ansprechpartner haben, denen von ihren Bezugspersonen Antworten auf ihre Fragen gegeben werden.
Solche Kinder interessieren sich auch für das, was in der Schule gelernt wird. Sie denken mit, fragen und forschen.
Kinder, die immer wieder erleben, dass sie auf ihre Fragen keine Antworten bekommen, hören irgendwann auf zu fragen.
Das ist der erste Schritt hin zu schulischem Versagen. Denn nicht der Lehrer füllt Wissen in die Köpfe der Kinder, sondern die Kinder müssen sich Wissen aktiv erwerben.
Förderung geschieht im Alltag mit Kindern, nicht in Kursen
"Geh fleißig um mit deinen Kindern!
Habe sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie,
Und laß dich lieben einzig schöne Jahre!
Denn nur den engen Traum der Kindheit sind
sie dein, nicht länger!---"
Motto des Tagebuchs, das Wilhelm Petersen, persönlicher Freund Theodor Storms, Weihnachten 1878 für seine Tochter Anna begann.
Eltern, die sich für ihre Kinder interessieren, werden fördernd mit ihnen umgehen. Sie werden mit ihnen sprechen, und das ist ein wichtiger Anreiz für das Kind, seine Muttersprache zu erwerben. Das geschieht natürlich nicht in einem einzigen Kraftakt, sondern auf vielen verschiedenen Ebenen, die eine nach der anderen sozusagen durchwandert werden.
Vom Wert der "altmodischen" Kinderreime
Vom ersten Lebenstag an können wir unser Kind sprachlich fördern. Eltern sollten alle Gelegenheiten nutzen, bereits dem Säugling etwas zu erzählen, ihm vorzusingen, Handlungen mit Erklärungen zu begleiten. Das Kind passt seine Lall-Laute nach und nach den Lauten an, die es in der ihm dargebotenen Muttersprache hört.
In dieser Phase bieten Krabbelverse, Fingerspiele, Kinderreime einen unschätzbar wertvollen Anreiz zur Nachahmung, fördern darüber hinaus die motorische Entwicklung und machen den Kindern jahrelang Freude. Es braucht nicht viele solcher Verse. Wenn Sie nur fünf davon auf Lager haben, kommen Sie damit aus. Kinder lieben das Bekannte, die Wiederholung. Bei dem Klassiker "Hoppe-hoppe-Reiter" ist es das mit ängstlicher, aber auch lustvoller Spannung erwartete Fallen, das immer und immer wieder erlebt werden will.
Ein weiterer Klassiker:
Auf einmal geht die Haustür auf, Hand des Kindes wird am Gelenk auf und ab bewegt
kommt ein Mann die Treppe rauf. Finger krabbeln den Arm bis zur Schulter hoch
Erst läutet er, am Ohrläppchen ziehen
dann klopft er an: an die Stirn des Kindes klopfen
"Guten Tag, Herr Zipfelmann!" die Nase des Kindes nehmen und den Kopf daran leicht auf und ab bewegen