Alle Artikel mit dem Schlagwort: Lernerfolg

Halte die Lernfreude aufrecht

In der ersten Schulwoche Kinder zu begeistern, ist leicht. Aber wie geht es dann weiter? Wohin verschwindet die Begeisterung? Bei dem Sohn meiner Freundin setzte die Ernüchterung nach zwei Wochen ein. Er fand es doof, immer nur Sachen zu machen, die er bereits kannte und konnte. Im Rechnen wurde nur bis Fünf immer wieder plus und minus „gerechnet“. Er konnte schon bis 100 zählen und hätte gerne irgendetwas getan, bei dem er denken musste. Im Lesen wurden auf der Fibelseite so läppische Texte „gelesen“ wie: Mia ist im …Mama ist am …Am … ist Mimi An Stelle der Punkte waren Bilder von Kinderwagen, Fenster und Stuhl zu sehen.Das sind ja nun wirklich keine Texte, die ein einigermaßen intelligentes Kind interessieren, geschweige denn begeistern können. Was könnte die Schule besser machen? Das ist eine Frage, mit der ich mich seit vielen Jahren beschäftige und sie kann auch beantwortet werden. Dazu musst du als Lehrerin allerdings erst einmal die Einsicht haben, dass ein bloßes Abarbeiten vorgegebener Schulbücher nicht zielführend ist.Und dann musst du dich umsehen nach passenden …

So lernen alle Kinder rechnen

Viele Kinder tun sich in der Grundschule schwer mit Zahlen. Schnell heißt es dann: Dyskalkulie. Das muss nicht sein. In diesem Buch zeige ich sehr anschaulich, anhand vieler Übungen und Beispiele, wie Lehrer allen Kindern den Einstieg in die Welt der Zahlen ermöglichen können. Der Kerngedanke: Mechanisches Rechnen hilft nicht – Kinder müssen Rechnen handelnd begreifen.Das Buch bietet dafür einfache und zwingende Anschauungs- und Erklärungsmodelle, mit denen mathematische Klippen wie z.B. der Zehnerübergang gut bewältigt werden können. Christina Buchner, So lernen alle Kinder rechnen, Weinheim und Basel, 2012

Arbeitshefte Rechnen

Die Arbeitsblätter passen zum Buch, können aber auch von diesem unabhängig verwendet werden. Das Besondere an ihnen ist, dass sie die Kinder nicht visuell überfordern durch eine Fülle verschiedener Aufgaben auf kleinem Raum, sondern dass jedes Blatt die konzentrierte Beschäftigung mit nur einem Thema erfordert, dieses aber gründlich behandelt.Hier wird in die Tiefe gelernt und nicht nur oberflächlich in die Breite. Christina Buchner, Mathematik-Arbeitsblätter für die 1. Klasse, Weinheim und Basel, 2012 Christina Buchner, Mathematik-Arbeitsblätter für die 2. Klasse, Weinheim und Basel, 2013

Das Phantom Dyskalkulie

Dyskalkulie – „Krankheit“ oder unpassender Lernweg? Das Thema Dyskalkulie wird sehr kontrovers diskutiert. Es gibt eine wissenschaftliche Fraktion, die die Krankheitsthese verficht, also: Dyskalkulie als Defizit, das eben einfach da ist.Dann gibt es aber auch einige veritable Fachleute, die die Bedeutung eines guten Rechenunterrichts als Schlüsselthema sehen für das Schon- oder Nicht-Auftauchen von Dyskalkulie.Ich vertrete und begründe die Auffassung, dass guter Rechenunterricht jedem Kind Zugang zum Beherrschen der Grundrechenarten ermöglichen kann. Christina Buchner, Das Phantom Dyskalkulie, Weinheim und Basel, 2018

Unterricht entschleunigen

Stress, Druck und Hetze bestimmen oft bereits in der Grundschule den Alltag von Lehrern, Schülern und Eltern. Doch es ist möglich, trotz starrer Rahmenbedingungen und zahlreicher Anforderungen den schulischen Alltag für alle Beteiligten angenehm zu gestalten – ohne Hektik und Stress.Der Fokus liegt auf der Autonomie der einzelnen Lehrer. Du findest erprobtes Handwerkszeug für eine alternative Umsetzung des Lehrplans. Methodenfreiheit neu gedacht, fächerübergreifendes Unterrichten und Projektarbeit ermöglichen einen entschleunigten Unterricht. Zusätzlich gibt es noch Online-Materialien. Christina Buchner, Unterricht entschleunigen, Weinheim und Basel,

Augen auf beim Autofahren

Die meisten jungen Leute wollen so bald wie möglich den Führerschein machen. Das ist auch gut so, denn selber autofahren zu können ist ein bedeutendes Stück Autonomie. Nur: Die Durchfallqote bei den Fahrprüfungen steigt seit Jahren, so der Vizevorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände, Kurt Bartels, in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 30.12.2022. Und weiter: „Der junge Mensch, der heute in die Fahrschule kommt, hat eine ganz andere Verkehrswahrnehmung als noch vor 20 Jahren – nämlich eine geringere.“ Die Fähigkeit, das Verkehrsgeschehen richtig zu beurteilen und einzuordnen, habe nachgelassen.Bartels führt das auch darauf zurück, dass bereits Kinder, wenn sie auf dem Gehsteig gehen oder auch im Auto gefahren werden, nicht mehr auf die Welt um sich herum achten, sondern nur noch auf ihr Smartphone schauen. Das ist eine sehr kluge Beobachtung. Denn Raumwahrnehmung, Raumorientierung und Raumvorstellung können in unserem Gehirn nur entwickelt werden, wenn es Gelegenheit hat, sich in der echten Wirklichkeit damit auseinanderzusetzen, zu lernen und zu üben. Es geht nichts über das echte Leben Nun werden aber echte dreidimensionale Erfahrungen im Leben unserer …

Lernen kann schön sein

Das klingt in deinen Ohren wahrscheinlich altbacken und unglaubwürdig. Dabei wäre die Sache wirklich einfach, aber sie wird künstlich – wie ich meine – kompliziert gemacht.Ich habe mein ganzes Berufsleben mit Kindern verbracht und ich konnte nicht feststellen, dass Kinder sich in ihrem Wesenskern in diesen vielen Jahren verändert hätten.Was sich allerdings dramatisch verändert hat, das sind die Bedingungen, unter denen Kinder heute aufwachsen:

Müssen die Strukturen starr sein?

Ich habe gerade ein Buch des Bildungsbloggers Bob Blume gelesen, in dem er die starren Unterrichtsstrukturen beklagt. (Bob Blume: 10 Dinge, die ich an der Schule hasse, München, 2022).Nun unterrichtet der Autor an einem Gymnasium, und da liegen die Dinge sicher anders. In der Grundschule allerdings gibt es keine pädagogisch sinnvolle Rechtfertigung für einen Vormittag, der nur aus aneinandergestückelten 45-Minuten-Häppchen besteht, von denen jedes eine vollständige, abgeschlossene „Stunde“ sein soll, mit Motivation, Einführung, Erarbeitung, Zusammenfassung und Wiederholung. Wir haben ganz andere Möglichkeiten und zum Glück auch inzwischen einige Lehrerinnen, die diese Möglichkeiten nutzen, wenn es auch nach wie vor viel zu wenige sind.Ich möchte dir, falls du das Glück hast, Klassenlehrerin zu sein, einige Ideen vorstellen, nichts großartig Neues. Denn „eigentlich“ ist alles, was sinnvoll und wirkmächtig ist, bereits bekannt. Das Rad ist längst erfunden, wir müssen nur noch damit fahren. So etwas hat nicht in 45 Minuten Platz Wenn du alleine diese drei Tipps in deinem Unterricht umsetzt, wirst du erleben, dass Schule mehr sein kann als nur eine „Lernanstalt“. Sie kann Lebens- und …